Die 3 Schichten zur Wärme: Auch bei Kälte mit dem Fahrrad mobil

Fahrradfahren macht fit und Spaß, vor allem bei 20 °C und Sonnenschein. Aber, wie sieht es in den kälteren Monaten des Jahres aus? Muss da der Drahtesel bis zu den ersten Frühlingsanzeichen in den Keller gesperrt werden?

Die 3 Schichten zur Wärme: Auch bei Kälte mit dem Fahrrad mobil
© tverdohlib
Erstellt von Velonest vor 6 Jahren
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Erschwerte Bedingungen im Herbst und Winter

Eisige Kälte – gepaart mit Wind, Regen oder sogar Schnee – macht Outdoor-Aktivitäten eher zu einer Qual, als dass sie den gewünschten Spaß- oder Nutzfaktor bringen. Zwar hat richtiges Winterwetter den Vorteil von leeren Radwegen, jedoch ist das Fahren auch durch Laub oder Schnee riskanter. Extremfälle, wie vereiste Wege, sind dabei natürlich nicht außer Acht zu lassen. Hinzu kommen der vermehrte und langsamere Auto-, Straßenbahn- und Busverkehr sowie ein häufigeres Unfallaufkommen. Faktoren, die eine sichere und pünktliche Ankunft am Ziel verzögern können.

Warm auf dem Fahrrad durch das Zwiebelprinzip

Wenn es um das Fahrradfahren in der dunklen Jahreszeit geht, gilt der bekannte Spruch: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“. Eine Orientierung zum richtigen Warmhalten bietet uns das sogenannte „Zwiebelprinzip“. Es unterteilt die Kleidung in verschiedene Schichten, die wie bei einer Zwiebel übereinanderliegen. Das Prinzip ist, dass sich die verschiedenen funktionalen Schichten mit ihren Eigenschaften ergänzen und so dem Träger eine warme und angenehme Fahrt bescheren. Außerdem fungiert die Luft zwischen den einzelnen Schichten als zusätzlicher Wärmespeicher.

Die erste Schicht

Sie wird direkt auf der Haut getragen und ist im Optimalfall atmungsaktiv und gut trocknend. Das ist wichtig für den Abtransport bzw. die Trocknung von Schweiß. Perfekt dafür eignet sich Material aus Polyester oder Merinowolle. Sie speichert trotz Atmungsaktivität die Wärme und kratzt durch die Feinheit der Fasern nicht an der Haut.

Die zweite Schicht

Sie wird über der ersten Schicht getragen und besteht aus wärmeisolierendem Stoff. Da sie zwar die Wärme halten, aber die Feuchtigkeit nicht aufnehmen soll, sind Baumwollkleidungsstücke eher nicht geeignet. Besser beraten ist man mit Bekleidung aus Kunstfasern, wie zum Beispiel Fleecejacken. Wichtig ist, dass diese Schicht den Wasserdampf (Schweiß) durchlässt und deshalb auch nicht wind- und wasserdicht sein darf. Je nach Temperaturen kann sie aber auch aus mehreren Schichten bestehen, wie beispielsweise zwei Fleecejacken.

Die dritte Schicht

Erst die dritte und letzte Schicht sollte speziell an die aktuell herrschenden Bedingungen angepasst werden und deshalb Eigenschaften wie Wind- und Wasserfestigkeit aufweisen. Allerdings sollte sie trotzdem aus atmungsaktivem Stoff bestehen und eine hohe Bewegungsfreiheit ermöglichen. Zudem sind Jacken mit hellen Farben und reflektierenden Elementen essenziell für eine sichere Fahrt. Auch die übrigen Bereiche des Körpers kann man zusätzlich mit Handschuhen, Mützen oder Schuhüberziehern vor der Kälte schützen. Kaufberatungen sowie die ‘‘Profibekleidung“ zu den jeweiligen Schichten gibt es auf unzähligen Expertenseiten im Internet, wie z. B. bei roadcycling.de.

Nicht nur warm, sondern auch sicher!

Durch die erschwerten Bedingungen auf den Straßen sollten wichtige Vorkehrungen getroffen werden. Dies dient nicht nur der eigenen Sicherheit, sondern auch, um Mitmenschen nicht zu gefährden. Neben der schon erwähnten hellen und bestenfalls reflektierenden Kleidung, sollte auch das Fahrrad gut sichtbar sein. Die Tage werden kürzer und die Wege müssen öfter im Dunkeln beschritten werden. Wer am Straßenverkehr dann in dunkler Kleidung teilnimmt, stellt eine große Gefahrenquelle dar. Wichtig ist es dann auch, die sowieso gesetzlich vorgeschriebenen Vorder- und Rücklichter am Fahrrad auf ihre Funktionsfähigkeit hin zu überprüfen. Zusätzlich können reflektierende Elemente, wie Katzenaugen oder Speichenclips, am Fahrrad installiert werden. Von Vorteil ist es auch, sich an die Bedingungen des Bodens anzupassen, um mit Laub oder Schnee bedeckte Straßen auch mit Cityrädern befahren zu können. Allgemein gilt natürlich, erst einmal eine bedachtere Fahrweise an den Tag zu legen. Dazu gehören: ein verringertes Tempo, besondere Vorsicht in den Kurven und das Einplanen eines längeren Bremsweges. Aber auch das Fahrrad an sich kann man ein wenig anpassen: Die Verringerung des Reifendruckes sorgt durch die so entstehende größere Kontaktfläche auf dem Boden für besseren Halt. Spezielle Winterreifen oder sogar Spikereifen (bitte nur, wenn schon Erfahrung besteht) sorgen für zusätzlichen Grip auf den Straßen. Eventuell sollte man sich auch weichere Bremsbeläge zulegen, da diese im Winter besser greifen und die Fahrt nochmal sicherer machen. Um auch den Grip beim Treten zu verbessern sind rutschfeste Pedale bestens geeignet. Trotzdem kann in einem Moment der Unbedachtheit oder auch durch Fremdverschuldungen immer ein Unfall passieren, weshalb unser Team unbedingt das Tragen eines Helmes empfiehlt.

FAZIT

Besonders im Herbst und Winter ist auf eine warme, allerdings auch sichere Fahrt zu achten. Diese erreichen wir mit der entsprechenden Ausstattung und Vorbereitung.

Wir empfehlen, so viel wie nur möglich von den genannten Tipps umzusetzen. Wie genau du beispielsweise deine Kleidung kombinierst oder welche Teile du für die Umrüstung deines Fahrrades kaufst, bleibt dir überlassen. Bedenke aber, dass es dir vor allem um die Qualität der Produkte gehen sollte und nicht darum, unbedingt viel zu sparen. Also warte nicht erst wieder bis zum nächsten Frühling.

Wir wünschen eine gute Fahrt.

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