So kommst du richtig in die Gänge: Kettenschaltung vs. Nabenschaltung

Ganz egal, ob ein neues oder gebrauchtes Fahrrad, bei der Anschaffung stellen sich viele Entweder-Oder-Fragen. Die Gangschaltung ist dabei ein großes Thema. Ist sie überhaupt nötig? Welche Arten von Gangschaltungen gibt es beim Fahrrad und welche ist die richtige für mich?

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Erstellt von Velonest vor 5 Jahren

Gangschaltung: Ja oder nein?

Die Frage nach der Gangschaltung hängt zunächst eng mit dem jeweiligen Fahrradtypen zusammen. Ein Mountainbike wirst du selten ohne Gangschaltung finden, bei einem Single Speed, auch Eingangrad oder Fixie genannt, ist keine Gangschaltung hingegen das wesensgebende Merkmal.

Doch was macht eine Gangschaltung eigentlich? Mit einer Gangschaltung lässt sich die Übersetzung beim Treten regulieren, was bedeutet, dass das Verhältnis von Drehmoment und Drehzahl angepasst wird. Eine niedrige Übersetzung wäre dementsprechend leichtes und eine hohe Übersetzung schweres Treten.

Prinzipiell gilt, dass eine Gangschaltung für mehr Flexibilität sorgt und äußere Faktoren wie einen Anstieg im Untergrund oder Gegenwind ausgleichen kann. Je nach Art der Gangschaltung kann sie aber auch ungewolltes Gewicht ans Rad bringen, das Fahrrad anfälliger für Defekte machen oder auch einfach ein Kostenfaktor sein.

Wer aber nicht auf die Flexibilität verzichten und alle Nachteile einer Gangschaltung möglichst geringhalten möchte, kann sich auf dem großen Markt der Gangschaltungen für jeden Einsatzzweck und die individuellen Anforderungen das passende Modell heraussuchen.

Kettenschaltung: Funktionsweise

Bei der Kettenschaltung sind am Vorder- und Hinterrad Zahnräder angebracht, die auch Ritzel genannt werden. Alle Ritzel zusammen werden als Kassette bezeichnet. Beim Schalten mit der Kettenschaltung wird die Kette von einem Kettenblatt zum nächsten bewegt. Dafür verantwortlich ist das sogenannte Schaltwerk sowie der Umwerfer, mit dem die unterschiedlich großen Kettenblätter gewählt werden. Dieser wird per Bowdenzug über den Lenker bedient. Multipliziert man die Anzahl der Kettenblätter mit der Anzahl der Ritzel ergibt sich die Anzahl der Gänge (z. B. 3x7 = 21).

Vor- und Nachteile einer Kettenschaltung

Die Kettenschaltung ist die am weitesten verbreitete und im Vergleich zur Nabenschaltung meist günstigere Variante. Durch ihr geringes Gewicht wird sie oft an sportlichen Rädern wie dem Mountainbike oder Cyclocross angebracht. Sie zeichnet sich darüber hinaus durch die direkte Übertragung der Tretkraft ohne Verlust und den großen Übersetzungsbereich aus: Mit bis zu 27 Gängen ist man selbst im Gebirge gut gewappnet. Die Gänge lassen sich durch die Mechanik sogar überspringen.

Der größte Nachteil der Kettenschaltung ist ihre Anfälligkeit. Dadurch, dass sie offen liegt und Schmutz ausgesetzt ist, kann sie bei schlechter Pflege schnell verschleißen oder in der Wirkung nachlassen. Der anschließende Wartungsaufwand ist zudem hoch. Ein weiterer Nachteil ist, dass nur während des Tretens geschaltet werden kann. Das Wechseln des Gangs, während man an der Ampel steht, ist also nicht möglich.

Nabenschaltung: Funktionsweise

Im Gegensatz zur Kettenschaltung ist die Nabenschaltung geschlossen in der Hinterradnabe verbaut. Zentrales Element ist dabei ein Umlaufgetriebe, bei dem umlaufende Zahnräder auf einer Achse ein zentrales Rad umkreisen, was für die Kraftübertragung sorgt. Mit einem Getriebe lassen sich lediglich drei Gänge realisieren, weshalb viele Hersteller gern mehrere Umlaufgetriebe in Reihe schalten und so auf bis zu 14 Gänge kommen.

Vor- und Nachteile einer Nabenschaltung

Der größte Vorteil der Nabenschaltung ist ihre Langlebigkeit, da sie Schmutz und Witterung nicht ausgesetzt ist. Die Nabenschaltung wird am häufigsten beim Cityrad und alltagstauglicheren Fahrrädern verbaut und bietet hier einen großen Bedienkomfort, da das Schalten aus dem Stand möglich ist. Jedoch haben sich Nabenschaltungen mittlerweile auch im sportlichen Bereich etabliert und werden als Präzisionsnabenschaltung mit neun bis 14 Gängen in Kombination mit Scheibenbremsen eingesetzt und bieten einen deutlich höheren Übersetzungsbereich für sportliches Fahren.

Nachteile der Nabenschaltung sind vor allem der höhere Preis und ihr Gewicht. Auch müssen die Pedale kurzzeitig angehalten werden, um in einen neuen Gang zu schalten, der sich zudem nicht wie bei der Kettenschaltung überspringen lässt.

Vergleich: Nabenschaltung oder Kettenschaltung?

Es spielen eine Menge Faktoren in die Wahl der Gangschaltung hinein und mit Innovationen wie der elektronischen Schaltung oder Funkschaltung wird die Entscheidung nicht leichter. Grundsätzlich lässt sich aber festhalten, dass für sportliche Vielschalter Kettenschaltung die richtige Wahl ist, wem Sicherheit und Stabilität wichtiger sind, sollte zur Nabenschaltung greifen.

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