Nachhaltige Fahrradkleidung
Vor dem Kauf
Wer in der Freizeit viel mit dem Fahrrad unterwegs ist oder auch mit dem Rad zur Arbeit fährt, braucht früher oder später anständige Radbekleidung. Gerade im bevorstehenden Winter sind mehrere Schichten notwendig, um nicht auszukühlen.
Wer nachhaltige Radbekleidung kaufen will, sollte sich vor dem Kauf eingehend informieren. Zur Orientierung gibt es verschiedene Nachhaltigkeitssiegel und Online-Shops, die genau auf ökologisch verantwortungsvolle Kleidung ausgerichtet sind. Die Siegel sind jedoch keine Garantie. Auch hat jede Zertifizierungsstelle eigene Anforderungen. Im Folgenden stellen wir euch drei Labels vor, die hohe Standards haben. Darunter befinden sich Marken, die auch Radfunktionskleidung führen.
Die Labels
- Fair Wear Foundation (FWF)
- bluesign Standard
- Grüner Knopf
Die FWF arbeitet aktiv mit Unternehmen der Textilindustrie zusammen, um die Arbeitsbedingungen in den Fabriken zu verbessern. Die unabhängige Stiftung aus den Niederlanden achtet auf die Einhaltung von acht Arbeitsstandards, die unter anderem besagen, dass es ordentliche Arbeitszeiten und die freie Wahl des Arbeitsplatzes geben muss. Marken wie Vaude und Odlo, die auch eine große Bandbreite an Fahrradkleidung anbieten, sind bei der FWF Mitglied.
Der bluesign Standard setzt sich für eine nachhaltige und verantwortungsbewusste Textilherstellung ein. Ein großes Augenmerk legen sie dabei auf die ressourcenschonende Herstellung von Textilien und die damit verbundene Reduktion an Chemikalien. Dabei nehmen sie nicht nur die reine Herstellung eines Kleidungsstücks unter die Lupe, sondern den gesamten Wertschöpfungsprozess. Die Anforderungen sind hoch und das Label wird nicht leichtfertig vergeben. Unter anderem Mitglied sind Patagonia und Vaude, die beide eine breite Palette an Fahrradkleidung anbieten.
Der Grüne Knopf ist ein staatliches Siegel, dass nicht nur Anforderungen an die Textilien selbst, sondern auch an das ganze Unternehmen stellt. Um das Siegel zu bekommen, wird das ganze Unternehmen geprüft und erst wenn es 20 Unternehmenskriterien und 26 soziale und ökologische Produktkriterien erfüllt, wird das Siegel vergeben. Dazu gehören unter anderem, dass die Unternehmenspolitik auf Menschenrechte und Umweltschutz ausgerichtet sein muss, dass Mindestlöhne gezahlt und Grenzwerte fürs Abwasser eingehalten werden. Marken wie Vaude tragen selbst schon das Siegel, das dieses Jahr ein Jahr alt wird.
Nachhaltige Online-Shops
Im Internet findet man immer häufiger nachhaltige Online-Shops, die nur Produkte von Marken vertreiben, die auf eine nachhaltige und ökologische Herstellung achten. An solchen Shops kann man sich auf der Suche nach der passenden Fahrradkleidung auch orientieren. So kann man in Erfahrung bringen, welche Marken es denn zusätzlich zu den großen Outdoor-Marken noch gibt. Denn viele Marken sind noch sehr klein und noch nicht so bekannt. Durch nachhaltige Online-Shops kann man also noch mehr Marken entdecken und findet vielleicht auch die passende Fahrradbekleidung.
Second-Hand als Alternative
Die nachhaltige Funktionskleidung fürs Fahrrad kann mitunter sehr kostspielig sein. Wer also nur ein begrenztes Budget hat, kommt bei ökologischer Mode schnell an seine Grenzen. Was aber die Umwelt auch schon schützt: Statt neuer Kleidung einfach auf Second-Hand-Mode setzen. So verlängert man den Produktlebenszyklus eines Kleidungsstücks automatisch. Finden kann man gebrauchte Fahrradkleidung zum Beispiel auf einem Flohmarkt oder in einem Second-Hand-Shop. Auch kann man in Online-Tauschbörsen wie Kleiderkreisel oder eBay ganz gezielt nach Second-Hand-Radmode suchen. So ist es auch möglich mit kleinem Geld gut erhaltene Fahrradkleidung zu finden und noch dazu der Umwelt etwas Gutes tun.
Nach dem Kauf
Auch als Verbraucher*in kann man nach dem Shopping von Fahrradkleidung einiges tun, um die Umwelt zu schützen und den eigenen ökologischen Fußabdruck möglichst klein zu halten.
- Man kann schon beim Kaufen des Waschmittels auf ein Bio- oder Ökosiegel und auf die Inhaltsstoffe achten. Auch kann man auf natürliche Waschmittel setzen. Dazu bieten sich Waschnüsse oder auch die gute alte Kernseife an. Weichspüler soll so gut es geht vermieden werden.
- Weiterhin kann auch schon ganz einfach die Temperatur für den Waschgang verringert werden. Für die meisten Kleidungsstücke ist es nicht nötig, sie bei mehr als 30 Grad zu waschen. Gerade bei Sportbekleidung und synthetischen Stoffen kann das Waschen bei mehr als 30 Grad sogar schlecht für die Kleidung sein. Vor allem Funktionsbekleidung eignet sich perfekt, um sie auf der Leine trocknen zu lassen, da sie sehr schnell trocknet. So braucht man noch nicht einmal einen Trockner und spart dadurch Energie und Geld.
- Da die Radbekleidung oft aus synthetischen Stoffen besteht, gelangt beim Wachen immer wieder Mikroplastik ins Abwasser. Das kann aber verhindert werden, indem man die Funktionskleidung in Wäschenetze packt. So gelangen keine Kunstfasern mehr ins Abwasser. Die Wäschenetze können nach dem Waschgang einfach getrocknet und über dem Mülleimer ausgeschüttelt werden.
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