Fahrradversicherung

Jeder zweite Deutsche besitzt ein Fahrrad. Für die einen ist das Rad ein Alltagsgegenstand, um Wege unabhängig von anderen Verkehrsmitteln zurückzulegen. Für die anderen ist es ein Kultobjekt oder Sportgerät. Ganz gleich, welche Bedeutung das Fahrrad für den Einzelnen hat, vielen Radfahrern ist nicht bewusst, dass es spezielle Fahrradversicherungen gibt.

Fahrradversicherung
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Erstellt von Velonest vor 7 Jahren
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Der Begriff Fahrradversicherung bezieht sich auf die Absicherung des Fahrradfahrers im Falle eines Diebstahls oder anderer Beschädigungen. Dabei reicht die Leistung von Fahrradversicherungen abhängig von ihren Konditionen mitunter über den Ausgleich bei Diebstählen hinaus. Denn rund um das Fahrrad gibt es weitere Umstände, wie mögliche Unfälle, Rechtsfragen oder Reisen, in denen sich die Beschäftigung mit dem Thema Fahrradversicherung lohnt. Viele Käufer sind bereit, für qualitative Fahrräder einen angemessenen Preis zu zahlen. Doch während Käufer sich mit den Preisen und Fahrradtypen auseinandersetzen, tritt die Frage nach den richtigen Versicherungen oft in den Hintergrund. Welche Versicherungen sind für Fahrradfahrer wichtig und sinnvoll?

Welche Typen von Fahrradversicherungen gibt es?

Für viele Fahrradfahrer ist es am wichtigsten, bei einem Diebstahl des Fahrrads dessen Wert durch eine Versicherung ersetzt zu bekommen. Um als Fahrradfahrer in allen Situationen abgesichert zu sein, gibt es weitere Möglichkeiten der Vorsorge:

  • Fahrraddiebstahlversicherung mit Teilkasko
  • Fahrraddiebstahlversicherung mit Vollkasko
  • Hausratsversicherung
  • Private Haftpflichtversicherung
  • Verkehrsrechtschutzversicherung
  • Reiseversicherung

Eine spezielle Fahrradversicherung gegen Diebstahl bietet in vielen Fällen erweiterbare Optionen an. So lassen sich Bereiche wie Fahrradschäden oder Unfallfolgen mit einer einzigen Versicherung abdecken. Diese spezielle Versicherung ist vor allem für Fahrräder zu empfehlen, die hochwertig und dementsprechend kostspielig sind. Eine Fahrraddiebstalversicherung schützt zwar nicht vor Diebstahl, aber zumindest erstattet sie komplett oder teilweise den Preis des gestohlenen Fahrrads. Dadurch ist es Fahrradfahrern möglich, das Rad zu ersetzen. Wird das Fahrrad im Keller, in der Garage oder in der Wohnung gestohlen, ist es durch die Hausratsversicherung abgedeckt. Zusätzlich lassen sich Hausratspolicen auf ein Fahrrad erweitern, das auf der Straße steht.

Was vielen Fahrradfahrern nicht bewusst ist: Eine private Haftpflicht schützt nicht nur Privatpersonen vor den finanziellen Risiken bei von ihnen verursachten Schäden. Sie greift auch bei selbst verschuldeten Unfällen. Wer als Fahrradfahrer einen Unfall verursacht, kann sich mit einer privaten Haftpflicht vor den finanziellen Folgen absichern. Ähnliche Versicherungen, die nicht nur für Fahrradfahrer relevant sind, aber auch diese miteinbezieht, sind Verkehrsrechtschutzversicherungen oder Unfallversicherungen. In manchen Fällen ist der Verkehrsrechtschutz in einer Haftpflichtversicherung integriert. Eine Rechtschutzversicherung übernimmt teilweise oder komplett die Kosten, wenn ein Rechtsstreit vorliegt.

Eine Unfallversicherung übernimmt im Falle eines Unfalls die finanzielle Absicherung. Für Fahrradreisende und Fahrradtouren im Ausland sind Reiseversicherungen relevant. Je nach Leistungsspektrum sichern Reiseversicherungen Fahrradfahrer im Ausland bei Unfällen, Pannen und Diebstählen ab. So sind Reisende nicht gezwungen, sich ein Fahrrad kaufen zu müssen, sondern bekommen je nach Versicherung ein Ersatz-Fahrrad oder die Reparaturen gestellt.

Fahrradversicherung Diebstahl

Gerade in den Großstädten ist der Diebstahl von Fahrrädern verbreitet. Die Aufklärungsquote ist gering, wie auch die Chance, ein gestohlenes Fahrrad zurück zu erhalten. Hochwertige Fahrradschlösser und der richtige Stellplatz schützen bis zu einem gewissen Grad vor einem Fahrraddiebstahl. Sie geben jedoch keine vollständige Sicherheit. Manche Radfahrer schützen sich vor Diebstahl, indem sie sich ein gebrauchtes Fahrrad oder ein älteres Modell kaufen, das für professionelle Diebe keinen Reiz ausübt. Wer nach einem Diebstahl nicht ohne Fahrrad und Geld für ein neues dastehen will, braucht eine Fahrraddiebstahlversicherung. Diese gleicht den finanziellen Verlust aus. Diebstahlversicherungen greifen vor allem für den Diebstahl unterwegs.

Wer sein Fahrrad daheim in der Garage oder im Keller unterbringt, bekommt dieses bei einem Einbruch von der Hausratsversicherung anteilig ersetzt. Das bedeutet, es gibt nicht den vollen Anschaffungspreis zurück. In bestimmten Hausratsversicherungen ist es zudem möglich, das Fahrrad extra aufzunehmen und sich bei Diebstahl außerhalb der Wohnung oder des Hauses abzusichern.

Wie hoch die Ersatzsumme für das gestohlene Rad ist, hängt davon ab, ob die Versicherung einen Teil- oder Vollkaskoschutz umfasst. Ein Ausgleich für den Verlust eines Rads funktioniert nur, wenn dieser etwa durch eine Anzeige bei der Polizei nachzuweisen ist. Grundsätzlich ist es für Fahrradfahrer ratsam, den Kaufvertrag für das Fahrrad, die Rechnung oder andere Belege wie Wartungsnachweise aufzuheben.

Fahrradversicherung E-Bike

E-Bikes stellen bei den Versicherungen einen Sonderfall dar. Das betrifft vor allem den Bereich der privaten Haftpflicht. Wann eine Privathaftplicht Unfälle auf einem Elektrorad mit einschließt, ist abhängig von dessen Motorleistung. Wer ein E-Bike besitzt, dessen Motor sich erst bei 45 Kilometern die Stunde abschaltet, hat ein Kleinkraftrad. Das bedeutet, in solchen Fällen ist eine separate Kfz-Versicherung notwendig, um sich abzusichern. Aber auch die Anfahrhilfe eines E-Bikes, die unabhängig von Muskelkraft funktioniert, ist in manchen Privathaftpflichtversicherungen nicht eingeschlossen. Wer sich ein E-Bike kaufen will, fragt am besten bei seinen bisherigen Versicherungen nach, ob der Versicherungsschutz selbstfahrende Räder umfasst.

Wann ist eine Fahrradversicherung sinnvoll?

Unfall-, Haftpflicht-, Hausrat-, Reise- oder Rechtschutzversicherungen greifen nicht nur bei Fahrradfragen und gehören für viele zur privaten Absicherung gegen Schadensfälle dazu. Aber für wen eignet sich eine spezielle Fahrradversicherung? Das wesentliche Argument gegen eine separate Versicherung für das Rad sind die zusätzlichen anfallenden Kosten. Zusätzlich stellt sich die Frage, ob sie notwendig ist. Wer in einem Dorf mit seinem alten Fahrrad alltägliche Wege zurücklegt und sein Rad sicher abschließt, braucht keine separate Diebstahlversicherung. Gleiches gilt auch für Mountainbiker oder Rennradfahrer, die mit ihrem Fahrrad nicht täglich unterwegs sind, sondern nur auf bestimmten Strecken.

Es gibt gebrauchte Fahrräder, die aufgrund der Marke oder des Modells ebenso viel kosten wie eine Neuanschaffung. Daher ist es sinnvoll, hochwertige teure Gebrauchträder gegen Diebstahl oder Beschädigungen zu versichern. In den meisten Fällen braucht das günstige Secondhand-Rad vom Flohmarkt jedoch keine Versicherung. Diese Gründe sprechen gegen eine Fahrradversicherung:

  • Geringer Wert des Fahrrads
  • Sichere Umgebung
  • Sichere Unterbringungsmöglichkeiten für das Fahrrad

Anders sieht es in einer Großstadt aus, in der Fahrraddiebstahl weit verbreitet ist. Wer täglich sein Fahrrad nutzt und öffentlich abstellt, profitiert von einer Versicherung, die im Falle eines Diebstahls den Preis ersetzt. Das gilt auch für Besitzer von qualitativ hochwertigen Rädern. Diese sind bei Dieben gefragt. Wer mehrere Tausend Euro für ein Bike ausgibt, spart bestenfalls nicht bei der Versicherung. Zumal diese je nach Bestimmungen auch bei anfallenden Reparaturen einspringt. Spezielle Fahrradversicherungen übernehmen aber auch Zusatzleistungen wie Reiseversicherung oder Rechtschutz. Wer über diese Versicherungen nicht verfügt, kann von einer kombinierten Versicherung für das Fahrrad profitieren. Diese Gründe sprechen für eine Fahrradversicherung:

  • Hoher Kaufpreis des Fahrrads
  • Wahrscheinlichkeit eines Diebstahls
  • Fehlende andere Versicherungen

Fahrradversicherung Kosten

Die Kosten einer Fahrradpolice lassen sich nicht pauschal festlegen. Denn sie hängen von verschiedenen Faktoren wie dem Wert des Fahrrads oder dem Wohnort ab. Je nach Kaufpreis des Rads kosten spezielle Fahrradversicherungen ab 50 Euro im Jahr. Für hochwertige Fahrräder sind jährliche Kosten bis zu 200 Euro durchaus Durchschnitt. Grundsätzlich lohnt es sich, durchzurechnen, ab und bis wann eine Versicherung Sinn macht. Wenig sinnvoll ist es, über Jahre hinweg mehr Geld in diese einzuzahlen, als das Fahrrad wert ist. Aber auch bei kurzlebigen Fahrrädern wie ein Kinderfahrrad oder einem günstigen Sonderangebot aus dem Supermarkt stellt sich die Frage nach dem Kosten-Nutzen-Faktor.

Wer sich entschließt, eine Fahrradversicherung abzuschließen, kann in kleinem Rahmen Geld sparen, wenn die Überweisung jährlich und nicht monatlich erfolgt. Manche Versicherungen bieten zudem Nachlässe bei den üblichen Pauschalen an, wenn das Fahrrad codiert ist. Radsportler und Hobbyradler, die in einem Fahrradverein Mitglied sind, fragen am besten im Verein nach: Viele Vereine haben Kooperationen oder Partnerschaften mit Versicherungen, die den Vereinsmitgliedern günstigere Konditionen ermöglichen.

Fahrradversicherung abschließen - Worauf achten

Beim Abschließen einer Fahrradversicherung gibt es bestimmte Bedingungen, auf die Fahrradfahrer zu achten haben. Folgende Fragen erleichtern die Entscheidung für die passende Versicherung:

  • Gibt es Ausschlusskriterien?
  • Welchen Wert umfasst die Auszahlung?
  • Welche Bedingungen sind für den Versicherungsschutz zu erfüllen?
  • Was umfasst der Versicherungsschutz?
  • Wie ist die Kündigungsfrist?

Eine Fahrraddiebstahlversicherung erstattet den Wert eines gestohlenen Fahrrads. Was sich einfach anhört, ist bei manchen Versicherungen an bestimmten Bedingungen geknüpft. So setzen manche Policen bestimmte Fahrradschlösser voraus und fordern bei einem gemeldeten Diebstahl auch die Vorlage der Schlüssel.

Grundsätzlich ist darauf zu achten, in welchem Umfang der Versicherungsumfang gilt: Bezieht er sich nur auf Deutschland oder ist das Fahrrad auch bei Fahrradreisen im Ausland versichert? Ist nur das Fahrrad versichert oder auch das Zubehör wie Beleuchtung oder Fahrradtaschen? Umfasst der Versicherungsschutz 24 Stunden am Tag? Gibt es Ausschlusskritierien, bei denen die Versicherung nicht greift? In manchen Verträgen steht dann die Formel grobe Fahrlässigkeit. Bei solchen Formulierungen lohnt es sich, nachzufragen.

Fahrradversicherungen unterscheiden sich darin, welchen Wert sie auszahlen. Die einen zahlen einen festen Betrag aus, die anderen orientieren sich am Neuwert oder Zeitwert des Rades. Manche gehen auch von einer Selbstbeteiligung aus. Auf diese Bedingungen hin empfiehlt es sich, eine Versicherung vor Abschluss zu prüfen. Denn mitunter stellt sich heraus, dass der Zeitwert eines Fahrrads keine mehrere Jahre währende Versicherung wert ist. Generell ist es ratsam, die Kündigungsfristen einer Versicherung zu prüfen. Wer sein Fahrrad verkaufen oder verschenken will, braucht keine Versicherung, die eine zwölfmonatige Kündigungsfrist vorsieht. In den gleichen Bereich fällt die Frage, ob eine Versicherung für das Fahrrad auf andere Personen übertragbar ist.

Bei der Auswahl der passenden Fahrradversicherung ist es daher ratsam, vorab zu klären, bei welchen Fällen der Versicherungsschutz greifen soll. Es ist auch wichtig, festzulegen, welche Bedingungen für den jeweiligen Fahrradfahrer erfüllbar sind. Einen guten Überblick über die verschiedenen Preise und Bedingungen bieten Vergleichsportale im Internet. Wer unsicher ist, welche Modalitäten am besten sind, findet Gleichgesinnte, die von ihren Erfahrungen berichten, in einem Fahrrad Forum oder in einem Fahrradverein.

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